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Was ist Esperanto?

Esperanto-Organisationen

Esperanto ist eine internationale Plansprache

Als Plansprache bezeichnet man eine menschliche Sprache, die sich aus einem bewusst und planmäßig ausgearbeiteten Sprachprojekt entwickelt hat. Ludwig Lazarus Zamenhof hat Esperanto vor etwa 125 Jahren geschaffen, damit sich Menschen mit unterschiedlicher Muttersprache leichter verständigen können.

Esperanto ist eine lebendige Sprache. Sie können mit ihr problemlos alle Feinheiten menschlichen Denkens ausdrücken.

1954 hat die Konferenz der Unesco anerkannt, dass die Errungenschaften von Esperanto mit den Zielen und Idealen der Unesco übereinstimmen, und es wurden offizielle Beziehungen zwischen der Unesco und der UEA aufgenommen. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen wird weiterhin fortgesetzt. 1977 hielt der Direktor der Unesco eine Rede vor dem 62. Esperanto-Weltkongress. 1985 rief die Konferenz Mitgliedsstaaten und internationale Organisationen auf, den Esperanto-Unterrricht in Schulen und seinen Gebrauch in internationalen Angelegenheiten voranzutreiben. Der Esperanto-Weltbund UEA hat auch beratende Beziehungen mit den Vereinten Nationen, UNICEF, dem Europarat, der Organisation Amerikanischer Staaten und der Internationalen Norm-Organisation. 

Esperanto ist leicht erlernbar

Zamenhof hat darauf geachtet, dass Esperanto leicht erlernbar ist. Natürlich müssen Sie Vokabeln und Grammatik lernen. Aber bereits nach wenigen Monaten können Sie sich problemlos auf Esperanto unterhalten. Möglich wird das durch ein ausgeklügeltes System der Wortbildung und der Bekanntheit der Vokabel in unserem Kulturkreis.

In den folgenden Beispielen soll gezeigt werden, wie durch einfache Wortbildungssilben die Bedeutung festgelegt wird:

  •  bela = schön, belo = das Schöne, beli = schön sein, beligi = schön machen, verschönern, belulo = schöner Mann, belulino = schöne Frau, malbela = hässlich, usw.
  • porko = Schwein, porkino = Sau, porkido = Ferkel.

Auch die restlichen Grammatikregeln sind ein Musterbeispiel an Logik und erleichtern das Erlernen ohne die Ausdrucksfähigkeit einzuschränken.

Auf dem ersten Universala Kongreso in Boulogne-sur-Mer 1905 wurde die Erklärung der Esperantobewegung angenommen.

Was ist das Ziel des Esperanto?

Natürlich haben die verschiedenen Esperanto-Sprecher auch verschiedene Ziele, die sie mit dem Gebrauch des Esperanto verfolgen. Absicht des Initiators Ludwig Zamenhof war, das Verständigungsproblem in der Welt zu lösen und ein Mittel für die Völkerverständigung bereitzustellen.

Esperanto ist leichter erlernbar als andere Fremdsprachen und es ist neutral, d.h. niemandes Muttersprache. Esperanto soll unsere Muttersprachen keineswegs verdrängen, sondern deren Gleichstellung und Erhaltung sicherstellen. Niemand soll aufgrund seiner Sprache bevorzugt oder benachteiligt werden. Viele der Esperantosprecher wollen so gegen die Unterdrückung sprachlicher und kultureller Minderheiten und die gezielte Ausnutzung sprachlicher und kultureller Einflüsse für politische oder wirtschaftliche Machtinteressen eintreten ("Sprachimperialismus"). 

Auf dem ersten Esperanto-Weltkongress 1905 kam man zu folgender Übereinkunft: "Esperantist ist jeder, der die Sprache Esperanto beherrscht und gebraucht, ganz gleich, für welche Zwecke er sie nutzt." Weiter wurde erneut bestätigt, dass Esperanto "niemandes Eigentum" ist.

Daraus ergibt sich die weltanschauliche Neutralität des Esperanto. Viele seiner Sprecher empfinden Esperanto jedoch nicht als völlig unpolitisch, denn nach ihrer Meinung steht es für die Ideale des Humanismus, wie Völkerverständigung und Gleichberechtigung; Verfolgung und Verbot der Internationalen Sprache durch Hitler und Stalin und andere staatliche Repressalien bis in die jüngste Gegenwart dienen als Bestätigung dafür.

Auch wird oft darauf hingewiesen, dass die EU mehr als 500.000.000 € jährlich für Übersetzungen aufwendet, obwohl Sprachen wie das Finnische oder Tschechische in der Realität nicht gleichberechtigt sind und Deutschsprachige oft mit Nachdruck ihre Muttersprache als Arbeitssprache verteidigen müssen. So ist für viele eine gerechte Lösung ohne Esperanto als neutrale Brücken-Sprache nicht denkbar.

Als prinzipielles Argument für eine Plansprache wies 1910 der Naturwissenschaftler Wilhelm Ostwald auf die Folgen der globalen Dominanz einer Nationalsprache hin: „Das Volk, dessen Sprache zur Weltsprache erhoben würde, hätte durch diesen Umstand allein einen großen technischen Vorteil vor allen anderen Völkern, indem seine Bücher und Zeitungen überall gelesen, seine Mitteilungen, Kataloge (...) überall verstanden werden würden, so dass kein anderes Volk (...) bewusst einen solchen Schritt tun könnte. Mit der Sprache geht auch die Weltanschauung (...) auf die anderen über, welche sich dieser Sprache bedienen.“

Das Prager Manifest, eine Erklärung präsentiert am Esperanto-Weltkongress 1996 in Prag, betont die Notwendigkeit einer demokratischen Kommunikation, der Sprachenrechte, der Bewahrung der Sprachenvielfalt und des effektiven Sprachenlernens: Text des Prager Manifests 

Claude Piron (Schweizer Dolmetscher und Psychologie-Dozent) schrieb in mehreren Artikeln über die Möglichkeiten effizienter und demokratischer internationaler Kommunikation: Netzseite mit seinen Beiträgen in mehreren Sprachen, auch in Deutsch

Praktische Gründe

Für sehr viele Esperanto-Sprecher sind die erwähnten ideellen Gründe jedoch nicht maßgeblich: sie nutzen die Vorteile die ihnen Esperanto auf dem Gebiet einer gleichberechtigten internationalen Kommunikation bietet, genießen Original-Literatur ohne den Filter eines Übersetzers, wissen, dass das Lernen von Esperanto eine Erleichterung für das Studium anderer Fremdsprachen mit sich bringt oder haben andere Motive. Denn egal, ob Pfadfinder, Vegetarier, Weltenbummler oder Geschäftstreibender, ob Atheist oder jüdischen, katholischen oder evangelischen Glaubens, ob Sie interessiert sind an Philatelie, Philosophie, Literatur oder einfach nur plaudern wollen - für (fast) jeden findet sich eine passende Esperanto-Gruppe. Näheres dazu finden Sie auf der Seite "Esperanto anwenden".

Esperanto estas...

Das Filmprojekt von E@I "Esperanto estas" informiert in sechs Kapiteln über Esperanto in all seinen verschiedenen Facetten: Internetauftritt mit den Videos.

Hörprobe und Text zum Mitlesen...

...finden Sie auf dieser Seite.

Esperanto für blinde und sehbehinderte Interessierte

Nähere Informationen finden Sie HIER.

Weitere Informationen im Internet

Info-Paket per Post

Wenn Sie eine Probenummer der deutsch-österreichischen Mitgliederzeitschrift "Esperanto aktuell" und einiges Informationsmaterial zugesendet bekommen möchten, schreiben Sie uns bitte (Kontakt, Unkostenbeitrag von €4,40).

Esperanto-Museum Wien

Das Esperantomuseum der Österreichischen Nationalbibliothek mit der Sammlung für Plansprachen befindet sich in 1010 Wien, Palais Mollard, Herrengasse 9, Erdgeschoß.
Öffnungszeiten des Museums: Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag 10.00 - 18.00, Donnerstag 10.00 - 21.00.
Sammlung für Plansprachen: vom 1. Oktober bis 30. Juni: Montag, Dienstag, Mittwoch 9.00 - 16.00, Donnerstag 12.00 - 19.00, Freitag 9.00 - 13.00;
vom 1. Juli bis 30. September: Montag bis Freitag 9.00 - 13.00.


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